Antirassismus

Rassismus ist allgegenwärtig: Studierende of Color sind tagtäglich mit Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt konfrontiert. Studierende aus Drittstaatländern haben darüber hinaus noch mit finanziellen und bürokratischen Hürden zu kämpfen. Das sind Symptome eines rassistischen Systems, das seit Jahrtausenden reproduziert wird. Nur durch das Aufzeigen struktureller und alltäglicher Rassismen können wir dieses System auch bekämpfen. Leider sind Hochschulen hierbei kein Sonderfall, denn nicht nur im gelehrten Stoff, sondern auch in der Auswahl des Lehrpersonals spiegeln sich rassistische gesellschaftliche Werte wieder.


Es ist inakzeptabel, dass noch immer kaum Professuren an BIPOC-Professor_innen ausgegeben werden, aber offen rassistische Vorlesungen weiter gehalten werden dürfen.  Unter diesen Umständen reich es nicht nur nicht-rassistisch zu sein und dadurch den strukturellen und eigenen Rassismus zu ignorieren, sondern aktive antirassistische ist notwendig. Niemand ist „farbenblind“! Es müssen rassistische Bilder aufgebrochen werden.

Die Hochschule muss auf mindestens zwei Ebenen unter der Fragestellung der institutionellen Diskriminierung und des institutionellen Rassismus betrachtet werden: Einerseits innerhalb der Lehrveranstaltungen, andererseits außerhalb von ihnen. Neben der Wissensvermittlung, muss sich die Hochschule auch als einen Ort der Wissensproduktion verstehen, und sich somit auch für die Vertretung und Finanzierung diverser Denker_innen verantwortlich fühlen. Das bedeutet sich von einer eurozentristischen Lehre zu distanzieren und aktiv BIPOC Theoretiker_innen und Forscher_innen eine Plattform zu geben. Das Kurrikulum muss dem Studium entsprechend antirassistisch gestaltet werden, beispielsweise muss sich kritisch mit rassistischen Theoretiker_innen, Forscher_innen und Denker_innen auseinandergesetzt werden. Weiters muss sich eine neue Norm etablieren, in der marginalisierte Perspektiven gleichrangig und nicht als „besondere Zusatzveranstaltung“ zur eurozentrischen Lehre vorgetragen werden. Selbstverständlich müssen rassistische Professor_innen konsequent und sofort entlassen werden. Nicht nur um ihnen das Sprachrohr einer Vorlesung zu nehmen, sondern auch um die Sicherheit und das Wohlbefinden von Studierenden of Colour zu garantieren.

Falls es aber doch zu zu rassistischen übergriffen kommen sollte, muss es eine Anlaufstelle für betroffene geben, z.B. ein Referat für Antirassismus an jeder Hochschule. Außerdem muss es tatsächliche, wirksame Konsequenzen für Rassist_innen geben.

Besonders schwer ist die Situation für Studierende aus Drittstaaten. Durch hohe Kosten für die Deutschkurse und ein sehr anspruchsvolles Sprachniveau wird es fast unmöglich gemacht, ein Studium an einer Hochschule beginnen, weiters kann es zum Verlust des Aufenthaltsstatus kommen. Das Angebot für Drittstaatstudierende muss diverser, finanziell leistbarer und unbürokratischer werden.