Alerta

Wer jetzt noch schläft, wacht nicht mehr auf

Alerta, Alerta, Antifsacista! So machten italienische Partisan_innen im Widerstand gegen Mussolinis faschistisches Regime auf sich aufmerksam. Kaum jemand spricht den Widerstandskämpfer_innen von damals ihre Tapferkeit und die Bedeutung ihres Aktivismus ab. Und doch sieht der gesellschaftliche Mainstream im heutigen Antifaschismus viel zu oft nicht mehr als ‚linksradikales Treiben‘. Im 21. Jahrhundert ist Antifaschismus nicht salonfähig – salonfähig sind autoritäre, rassistische und chauvinistische Positionen. Das zeigt sich auch in den Hochschulen: deutschnationale Burschenschaften ziehen in den Unirat ein und Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen führen zu einer neuen Elitisierung der Hochschule. Es zeigt sich, dass der angekündigte neue Stil der schwarz-blauen Regierung ziemlich alt ist, mindestens 80 Jahre um genau zu sein.

Problem Kapitalismus


Rechtsextremismus und Kapitalismus sind unwiderruflich miteinander verbunden. Denn die  kapitalistische Produktionsweise beeinflusst unser Verständnis von Zusammenleben – auch durch die Bedeutung von Leistung, Individualisierung und Ent-Solidarisierung. Es fällt leicht Ungleichheit zu propagieren, wenn die Welt immer ungerechter wird. Es fällt leicht, Menschen und Gruppen gegeneinander auszuspielen, wenn sie das auch in der Arbeitswelt müssen. Doch müssen wir dem etwas entgegen halten und unser Mittel heißt Solidarität!

Internationaler Rechtsruck


Nicht nur in Österreich, überall auf der Welt schießen autoritäre Regime wie Schwammerl aus dem Boden, verstärkt auch durch globale Krisen jeglicher Art. Viele Menschen nehmen wegen politischer Unruhen und Krieg den gefährlichen Fluchtweg über das Mittelmeer auf sich. Doch die gleichen unmenschlichen Verhältnisse, vor denen sie zu fliehen versuchen, verhindern ihre Flucht. Geflüchteten tatenlos beim Ertrinken zuzusehen – das ist inzwischen nicht nur ein konservativer Grundwert, in Europa wird Seenotrettung sogar aktiv behindert. Aber wir sagen: Refugees Welcome und hoch die internationale Solidarität.

Sprache


Die neue Generation von Rechtsextremen ist zwar von gestern, ihre Mittel zur Verständigung und Wiedererkennung sind aber modern. Von Handzeichen bis hin zu Memes haben Faschist_innen keinen Kommunikationsweg ausgelassen um verdeckt ihre Botschaften zu teilen. Alt-bekannte Hassbotschaften werden in neuen, unverdächtigen Wordings modern verpackt. Begriffe wie Willkommensklatscher, Asylbetrug oder Sozialschmarotzer müssen aber nicht angenommen werden – Holen wir uns die Sprache zurück!

All diesen Entwicklungen liegt eine sexistische, rassistische und queer*feindliche Politik zu Grunde, die gezielt die schutzbedürftigsten Schichten unserer Gesellschaft angreift. Die wichtigste Waffe gegen diesen aufkeimenden Faschismus ist Bildung und Aktivismus. Wenn auch du dich für eine freie Gesellschaft für alle engagieren möchtest, werde aktiv beim VSStÖ Wien!